Die Historie des Tambourkorps Bettinghausen e.V.

Die Geschichte des Tambourkorps Bettinghausen e.V. beginnt im Jahr 1923. Die Geschichte der Spielmannszugmusik ist deutlich älter, sie reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ihre Blütezeit hatte sie dann im 18. Jahrhundert. Aufgrund der neuen Waffentechniken nahm ihre ursprüngliche Bedeutung ab, aber dennoch blieb diese einfache, durchdringende und über Jahrhunderte bekannte und beliebte Musik erhalten und die Zahl der Neugründungen nach dem 1. Weltkrieg zeigt ihre Beliebtheit.
Zu diesen neugegründeten Vereinen gehört auch das Tambourkorps Bettinghausen e.V. 1923 trafen sich in Ostinghausen junge Männer mit dem Ziel einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Anlass zu dieser Aktion war damals die mangelnde Gelegenheit für junge Leute, sich vereinsmäßig aktiv zu betätigen. Ganz besonders lag ihnen daran, sich auf dem musikalischen Sektor zu betätigen. Die Gründer des Spielmannszuges waren: Franz Gödde, Fritz Huneke, Heinrich Böhmer, Peter Henning, Karl Wendt, Ferdinand Kampmann und Josef Luhmann.
Die Startschwierigkeiten waren unter den damaligen finanziellen Bedingungen besonders groß. Die Anschaffung von Uniformen und Instrumenten musste von den Spielleuten selbst getragen werden. Nach vielen Übungsabenden war es dann möglich, erstmals an die Öffentlichkeit zu treten. Dieses war aber auch nur durch guten kameradschaftlichen Zusammenhalt möglich.
Umso größer war dann die Freude, als man sein Können öffentlich unter Beweis stellen konnte und dies Musik sehr großen Anklang fand. Durch weitere Auftritte wurde das Interesse weiterer Jugendlicher geweckt, so dass man sich bald über den Beitritt neuer aktiver Mitglieder freuen konnte. Der Spielmannszug wurde ein fester Bestandteil der Gemeinde Ostinghausen und der näheren Umgebung.
Durch den 2. Weltkrieg kam die Vereinstätigkeit des gerade in der Blüte stehenden Spielmannszuges völlig zum Erliegen. Viele Spielleute kehrten nicht in die Heimat zurück. Die aus dem Krieg zurückgekehrten Spielleute bauten 1948 den Spielmannszug mit jungen Leuten ganz neu auf. Es wurde fleißig geübt und schon 1949 konnte der Spielmannszug auf dem ersten Schützenfest nach dem Krieg in Ostinghausen wieder auftreten. Die Stabführung hatte damals wieder der ehemalige Tambourmajor Franz Gödde übernommen. Als erster Bettinghauser Spielmann trat der spätere Tambourmajor Erich Drebber ein. Er zog nach und nach mehrere Bettinghauser mit, die dem Verein ebenfalls beitraten.
Die Ausbildung schritt dann so gut voran, dass die aktiven Spielleute die Vereinsführung Jüngeren in die Hände legen konnten. So übernahm der heutige Ehrentambourmajor Erich Drebber von Franz Gödde die Stabführung. Im Laufe der Jahre verlagerte sich die Mehrzahl der aktiven Mitglieder nach Bettinghausen. Später wurde der Verein dann in Tambourkorps Bettinghausen umbenannt.
1986 übergab Erich Drebber seinen Tambourstab an seinen Nachfolger Hubertus Frerich. Seit diesem Zeitpunkt ist Erich unser Ehrentambourmajor. Hubertus Frerich führte das Amt bis 2003 und übergab dann das Amt an Frank Schäfers, den aktuellen Tambourmajor.
Seit langen Jahren hat sich in der Musik des Tambourkorps ein Wechsel vollzogen. Neben der Marschmusik der früheren Jahre werden heute moderne Märsche, Potpourris und auch aktuelle Schlager gespielt.
Nur durch Idealismus, kameradschaftlichen Zusammenhalt und persönlichen Einsatz eines jeden einzelnen ist es möglich, die überlieferten Traditionen und Gebräuche fortzusetzen und Brücken zwischen den Generationen zu schlagen.  Entwicklung und Bestehen des Tambourkorps Bettinghausen e.V. zeigen, dass dies Aufgaben erfüllt werden können. Mehr als 40 Aktive aller Altersstufen hat das Tambourkorps heute. Diese treffen sich in der Übungssaison jede Woche montags zum Übungsabend. Das Tambourkorps spielt heutzutage auf den vier Schützenfesten in Ostinghausen, Bettinghausen, Benninghausen und Wiggeringhausen-Merklinghausen. Zusätzlich stehen Auftritte beim Karnevalsumzug in Bettinghausen, bei Kinderschützenfesten und bei Freundschaftstreffen und Wettstreiten anderer Spielmannszüge an.
Durch die gute und kontinuierliche Ausbildung gehören sehr viele junge Leute dem Tambourkorps an. Diese Ausbildungen werden auch immer wieder neu angeboten, um sicherzustellen, dass immer wieder neue Spielleute nachkommen und damit den Bestand des Tambourkorps für die Zukunft sichern.
Die nächste große Aufgabe für das Tambourkorps ist bereits in Planung. Am 17. und 18. März 2018 feiern wir unser 95-jähriges Bestehen mit einem Freundschaftstreffen und einem historischen Wettstreit. Hierzu werden viele Spielmannszüge aus der näheren und weiteren Umgebung eingeladen. Genauere Informationen über den aktuellen Stand der Planungen sind hier zu finden.